Inland Australien und Outback New South Wales

In den vergangenen 28 Jahren habe ich ja schon viele spektakuläre Dinge gesehen und erlebt. Ich war bei den Niagarafällen, den höchsten Gebäuden der Welt, habe das Matterhorn, die Allianz Arena und den Eiffelturm bewundert, Bill Clinton und Hugh Jackman die Hand geschüttelt und mit Tony Blair ein Schwätzchen gehalten. Doch die Attraktion von gestern Abend übertrifft eigentlich alles.

Doch der Reihe nach.

Wir gingen nach der Great Ocean Road ins Städtchen Warrnambool, wo wir auf Allans dänischen Kumpel Jens Jensen trafen, der in dem zwei Stunden entfernten Kaff Skipton arbeitet und fürs Wochenende in den Süden kam. Am nächsten Morgen sprangen wir ins eiskalte Meer um erfrischt weiter ins Städtchen Portland zu reisen. Das dort gerade das Vereinsfest des lokalen Footie Clubs der Tigers stattfand war natürlich Zufall, kam uns aber höchstgelegen. Bis in die frühen Morgenstunden war mit Karaoke und Musik für gute Laune gesorgt. 

Wir fuhren noch zu Jensens Farm, wo wir in der Scheune unseren Campervan parkten und am nächsten Tag bei der netten Aussifamilie frühstückten um endlich in den wärmeren Norden zu ziehen. In Finley, Mount Hope und Warren verbrachten wir die nächsten Nächte. Vor allem das Dörfchen Mount Hope im tiefsten Outback von NSW mit 1 Hotel und 4 Einwohnern war sehr eindrücklich. Allgemein waren die Begegnungen mit den „Locals“ sehr interessant, die Leute sind nicht ganz so gestresst wie in den Städten und haben immer Zeit um bei einem Bierchen über die Attraktionen der Gegend zu berichten oder um uns Strom aus dem eigenen Hotelzimmer für unseren Camper zu leihen. Durch so einen Rat kamen wir dann auch zur Hall of Fame der Schafscherer (gibts wirlich) oder zu einem Syphon, der dafür sorgt, dass ein Fluss unter dem anderen durchfliessen kann und somit das Wasser für die Felder nicht vermischt wird. Auch ein kleines Weingut besuchten wir auf dem Weg in den Norden. Über die Gold- und Kupferstadt Cobar ging es in die Nähe von Moree, wo wir die nächsten Tage verbringen werden. Allan arbeitete hier auf der Farm einer Familie und Morgen Samstag findet das lokale Pferderennen mit viel Musik, Speis und Trank statt. Die ganze Gegend soll dort zugegen sein und wir wurden beim Ticketkauf (immerhin 60 AUS Dollar) aufgefordert in Kravatte und Jackett zu erscheinen (nicht gerade die typische Backpackerausrüstung....).

Die Gegend mit den riesigen Feldern hier ist sehr eindrücklich, dies konnten wir heute mit den Quadbikes  der Farm selber erkunden, wobei die Farm der Familie hier noch ziemlich klein ist (ca. 4‘500 Hektaren). In der Nähe soll es eine mit ca. 45‘000 Hektaren geben. Wir rasten mit den Quads über die Felder und durch die Wälder und schauten dabei Känguruhs und Wildschweinen zu.

Anfang nächster Woche geht es nach Byron Bay, wo dann die 3 Wochen Strand und Küste bis nach Cairns locken.

Ein unendlich weites und flaches Feld, keine Menschenseele und noch weniger Licht, ein Loch im Boden, welches sich mit heissem Wasser aus der Tiefe füllt und den Blick auf den klaren Sternenhimmel mit der Milchstrasse und geschätzten 20‘000 Sternen....etwas vom spektakulärsten das ich je gesehen habe.